Wider den Artenschwund – Unternehmen in der Pflicht

Dass Unternehmen sich heutzutage für den Klimaschutz engagieren, ist so notwendig wie nahezu selbstverständlich. Doch unternehmerisches Engagement für den Artenschutz? Repräsentative Umfragen belegen, dass für die meisten Unternehmen der Artenschutz kaum bis gar keine Rolle spielt. Dabei stellt der Rückgang der Biodiversität eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.

Der WWF hatte in seinem Living Planet Index einen durchschnittlichen Rückgang von 68 Prozent bei den Populationen aller erfassten Tiere seit 1970 ausgemacht. Bei den Insekten sieht es nicht viel besser aus. Eine Metastudie vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung verzeichnet einen durchschnittlichen Rückgang der terrestrischen Insekten um knapp neun Prozent – pro Jahrzehnt. Dramatische Zahlen. Als Gründe, warum Unternehmen sich nicht für den Artenschutz engagieren, fallen häufig die Schlagworte, dass es an Zeit und Geld fehle. Doch diese Zeit und finanziellen Mittel sollten sich Unternehmen nehmen, wenn sie sich ihrer Verantwortung im Sinne der Nachhaltigkeit bewusst sein wollen. Als Leitlinie gilt „Think globally, act locally“. Ein einziges Unternehmen kann den Artenschwund natürlich nicht aufhalten, jedoch auf lokaler Ebene zumindest minimieren. Sollte das nicht Motivation genug sein, um sich als verantwortungsbewusstes Mitglied der Gesellschaft zu verstehen?

dieUmweltDruckerei ist eine kleine Öko-Druckerei aus Hannover. Trotz begrenzter zeitlicher, personeller und finanzieller Ressourcen verfolgt sie einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz, was auch den Artenschutz miteinschließt. Seit Jahren fördert sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten Artenschutzprojekte im In- und Ausland. Im Herbst diesen Jahres fördert sie Naturschutzvereine in Rumänien – genauer gesagt in Transsilvanien. Sie spenden für die dortigen Wildtiere, unterstützen die dortige Forschung und legen selbst mit Hand an. Warum eine Druckerei aus Niedersachen ausgerechnet die Wildtiere in Karpaten unterstützt, scheint auf den ersten Blick vielleicht etwas ungewöhnlich, doch ergibt auf dem zweiten Blick durchaus Sinn. Es ist weniger wichtig, wo, wann und wie ein Unternehmen sich für den Artenschutz engagiert. Das Problem des Artenschwundes ist global – wichtig ist, dass sich Unternehmen engagieren.


Dr. Kevin Riemer-Schadendorf von der UmweltDruckerei

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